Elazar Benyoëtz. Himmelsstrich und Bodensatz: Wortzüge. Mit einem Nachwort von Conrad Wiedemann. Schaan/Bozen/Wien: Edition Eupalinos & Folio Verlag, 2022. 600 S., EUR 98, ISBN 978-3-85256-871-3.

Claudia Welz 
Universität Aarhus
clw@cas.au.dk

Dass diese bibliophile Edition etwas ganz Besonderes, ja Einzigartiges in der Welt der Bücher ist, sieht man ihr schon von Weitem an: In einem handgefertigten Schuber wird ein dunkelrot-samtig-schimmerndes, leinengebundenes Exemplar aufbewahrt, das in limitierter Ausgabe auf hauchdünnem Bibeldruckpapier erschien und von 1 bis 300 nummeriert ist, begleitet von einer Mappe mit 28 farbigen Miniaturen von Metavel, die auf Tafeln im Format 14,5 x 23,5 cm gedruckt sind und eigens in einem Heft von Sylke Kaufmann eingeführt werden. Dazu gehört auch ein winziges, gefaltetes Kommentarheftchen mit Briefauszügen u. a. von Christoph Grubitz, Werner Helmich und Conrad Wiedemann. Letzterer hat den über 600-seitigen Textband mit einem erhellenden Nachwort versehen. Der Folio-Verlag legte der Sendung ein Blatt bei, auf dem der 14. Dezember 2022 als Erstverkaufstag genannt ist und das Buch unter der folgenden Überschrift präsentiert wird: „Die Summe der Dichtung des großen hebräischen Lyrikers und Aphoristikers als ‚Nachlass zu Lebzeiten‘“. Die Schmuckschatulle wurde in genau dem Jahr veröffentlicht, in welchem der Dichter seinen 85. Geburtstag feierte.1

Nähern wir uns dem Schatz von außen nach innen: Auf der Vorderseite des Buches ist eine wundervolle, zierliche Miniatur von Metavel zu sehen, welche einen Schmetterling auf einem welken Blatt vor einem pflanzengrünen, ins Himmelblaue übergehenden Hintergrund zeigt, gemalt mit feinstem Pinselstrich und zart-floralen Mustern – ein wortlos-anrührender Lobpreis der Schönheit vergänglichen Lebens. Auf der Rückseite steht ein einzelner Aphorismus, in Gold gedruckt: „Erzählen, das ist wie einen Spiegel stricken“. Es heißt, das Unmögliche zu vollbringen, Vergangenes und Zukünftiges reflektierend ins Verhältnis zueinander zu setzen im gleichzeitigen Vor- und Rückblick, Ein- und Ausblick. Öffnen wir das Buch, werden wir von einer blaugrünen Einbandseite begrüßt, gefolgt vom Titelblatt und dann dem mittig gedruckten Text auf S. 5:

Das Ende sucht seinen Anfang
und hält sich bei uns auf

Im Anfang war das Wort
zu Ende gedacht:
Das Ende hatte seinen Anfang,
der Anfang hatte sein Ende
genommen:
So ward das Annehmbare

Was an den Anfang
zu stehen kommt,
ist das Ende

Das seinen Anfang suchende Ende mag sich sowohl auf das Buch als auch das menschliche Leben beziehen. Wie gewohnt vom Meister mehrdeutiger Wendungen, werden wir durch seine Sprache auf eine Entdeckungsreise sondergleichen geschickt, hier auf den Spuren der Geschichte seines Lebenswerks, das mit der Anspielung auf den ersten Vers des Johannesevangeliums („Im Anfang war das Wort“: ᾽Εν ἀρχῇ ἦν ὁ λόγος), welcher wiederum auf das erste Wort der Hebräischen Bibel verweist („Im Anfang“: בְּרֵאשִׁ֖ית), zugleich in einen menschheitsgeschichtlichen Horizont gestellt wird. Doch bleibt es nicht beim Anfang, denn er war, wie es in der nächsten Zeile heißt, schon „zu Ende gedacht“ – sei es vom Schöpfer des Himmels und der Erde oder vom Erzähler der Geschichte dessen, was unserer eigenen Geschichte vorausging und sie ermöglichte. Das wirklichkeitsschaffende und sie formende Wort war demnach vor allem anderen, das Gott mit seiner Hilfe schuf: „So ward das Annehmbare“, heißt es in feierlichem Tone, angelehnt ans erste Buch des Tanach. Und wieder wird der Anfang ans Ende gebunden und sogar mit ihm in eins gesetzt: „Was an den Anfang / zu stehen kommt, / ist das Ende” – wodurch ein Vermächtnis markiert wird.

Zu erwarten wäre kompositionstechnisch eine Art inclusio, und daher interessiert uns der Schluss des Buches genauso sehr wie sein Anfang. Auf der letzten Seite mit versartig in Strophen aufgesetzten Aphorismen (d. h. vor dem Anhang mit den Zitatnachweisen, dem Nachwort, dem Personenverzeichnis und der Bibliografie der Werke von Benyoëtz), auf S. 620, wird die Mutter des Dichters zitiert:

„Lass die kommende Welt
auf dich zukommen“,
spricht meine Mutter;
„sei nicht feige“,
sagt sie,
„du hast nicht zu sterben.“

Die schon vor Jahren verstorbene, ihrem Sohn aber noch lebendigst vor Augen stehende Mutter scheint ihn mitten im Schreibprozess anzusprechen, um ihm auf der Strecke zwischen Geburt und Tod Mut zu machen mit dem Hinweis auf das Noch-Nicht der kommenden Welt. Dem unvermeidbaren Sterben in dieser unserer Welt hienieden wird dadurch seine Endgültigkeit genommen, denn der Glaube an die Zukünftigkeit des Kommenden ist an dessen Ewigkeit gekoppelt. Die Todesstunde kommt zweifellos, doch hat sie nicht das letzte Wort:

Währt sie auch nur
eine Minute lang,
sie war doch gekommen,
die Stunde

„Er blieb, ohne zu schwinden.“

Hippokrates

Auf den imaginierten, in der Fantasie auf den Bruchteil einer Stunde verkürzten Abschied mit der jetzigen Welt folgt ein Hippokrates-Zitat, welches die Beständigkeit auch des Gebrechlichen nahelegt – als hörte ein Toter aus dem Munde seines gelassen lächelnden Arztes, er sei nicht dahingeschwunden, sondern bleibe trotz allem. Es ist, als stellte der seinen eigenen Tod vorwegnehmende Dichter überrascht fest, er sei noch da, entgegen aller Wahrscheinlichkeit. Hier entsteht ein spannender intertextueller Bezug zum Buch Finden macht das Suchen leichter (2004), wo es autobiographisch heißt:

Ich war zum Nichtleben
vorgesehen
und habe den Vorteil,
wie ein Toter
schreiben zu können2

Wer nicht nur „wie ein Toter“, sondern auch für die Toten schreibt,3 in Erinnerung an die Opfer der Geschichte und aus der vorgestellten Perspektive derer, die zwar nicht mehr in Fleisch und Blut unter uns sind, aber gerade durch das ihnen gewidmete graphische Denkmal wieder gegenwärtig werden, der stellt fest: Der Totgesagte lebt länger. Er bleibt – und dies nicht nur in der Erinnerung derer, die ihm persönlich begegnet sind, sondern auch in Kraft seines Lebenswerks. Die Arbeit des Gedenkens steht bekanntlich im Zentrum des Werks von Elazar Benyoëtz, dem Grundleger der Bibliographia Judaica, einem gigantischen Nachschlagewerk mit bio-bibliographischer Sammlung zum deutschsprachigen Judentum des 18.-20. Jahrhunderts.4

Auf der letzten Seite seines hier besprochenen Buches Himmelsstrich und Bodensatz wird zuunterst im Kleindruck der Ort Tel Aviv und das Datum des Abschlusses des Manuskripts am 13.6.2021 (dem Geburtstag von Metavel, der Ehefrau des Dichters) genannt sowie zwei weitere Daten aus dem Jahre 5781 bzw. 2021. Am Ende steht der 85. Geburtstag des Dichters:

Babijahr um Jahr,
fünfundachtzigtlich
24.3.2022

Der deutsche Ausdruck ‚Jahr um Jahr‘ schmilzt zusammen mit der lautlichen Reminiszenz von Babi Jar, dem Ort des größten einzelnen nazistischen Massakers an Juden auf dem Gebiet der ukrainischen Hauptstadt Kiew, das im Zweiten Weltkrieg verübt wurde. Rund 80 Jahre später wurde die Ukraine von genau jenem Land überfallen, das ihr militärischen Schutz zugesagt hatte: Russland.

Das Schriftbild der oben abgedruckten Zeilen ist verwirrend und zugleich gedankenevozierend, ein altes Trauma heraufbeschwörend, das sich von der barbarischen Unkultur ins kulturelle Gedächtnis eingebrannt hat. Der Dichter ist noch als 85-Jähriger ‚ein gebranntes Kind‘, das sich Jahr für Jahr an etwas erinnern muss, das sich ihm ungefragt aufdrängt und auch seinen eigenen Lebenslauf wider Willen bestimmt hat. Dementsprechend wird die unschuldig-festliche Zahl 85 in ein repetitives Adjektiv der erzwungenen Erinnerung verwandelt, ein Wortungetüm, das einem kaum über die Lippen kommen will: „fünfundachtzigtlich“ [sic!]. Das, was sich so brutal und un-acht-sam dem Gedächtnis eingebrannt hat, bleibt ungenannt: die in Europa vorgegangene Judenverfolgung und -vernichtung, die den damals gerade einmal 2-jährigen Paul Koppel alias Elazar Benyoëtz und seine Familie 1939 zur Flucht aus Wiener Neustadt nach Palästina gezwungen hatte.

Der in Tel Aviv aufgewachsene Aphoristiker wollte nichts anderes sein und werden als ein hebräischer Dichter – doch ausgerechnet die Sprache der Mörder seines Volkes hatte ihn so verzaubert, dass er seit den 1960ern nicht anders konnte, als im Zuge eines längeren Aufenthalts in Berlin auch auf Deutsch zu dichten. Diese unglaubliche Geschichte, die ihm widerfahren ist und die in Form von Wortzügen weiterfährt, quer durch seine Bücher und hinein ins Bewusstsein seiner Leserschaft, erzählt er in kurzen, treffenden, sehr persönlichen und doch immer zugleich ins Allgemeinmenschliche erhobenen, von „produktive[r] Uneindeutigkeit“5 geprägten Formulierungen. Diese Geschichte spiegelt sich wider in der Art und Weise, wie im vorliegenden Buch auf selbst-reflexive Weise vom Schreiben geschrieben wird:

Beim Schreiben
ist man nicht federführend

heißt es auf S. 482. Wer oder was führt die Feder, wenn nicht wir selbst – die Eingebung? Wenn das so ist, woher kommt sie, die Inspiration? Welcher Geist bestimmt, was und wie jemand schreibt? Wir bekommen einen Wink etwas weiter unten auf derselben Seite:

Längst ausgesprochen,
werde ich mich nicht zu Ende
geschrieben haben
[…]
Es erfasst mich große Liebe
zu den Abgeschriebenen meines Lebens

Während die für die Dialogphilosophen Franz Rosenzweig und Martin Buber so wichtige ‚Gesprochenheit‘ der Sprache mit dem Leben des sich im Gespräch befindenden Menschen endet, ‚überlebt‘ ihre Schriftlichkeit den Tod des Verfassers bzw. der Autorin. Ihr ‚Geist‘ lebt weiter in der Sprache, die zu lesen ist. Elazar Benyoëtz hat zahlreiche Zitate von bereits verstorbenen Schriftsteller*innen in seine Bücher mit hineingenommen. Die geliebten „Abgeschriebenen“ dürfen bei ihm mit-reden und mit-schreiben. Bedeutet dies, dass sie die Feder führen? Nicht unbedingt. Jedenfalls nicht allein, denn es bleibt offen, woher uns die Gedanken in den Sinn kommen. Grammatisch gesehen steht bei Benyoëtz ein Passivum für den absoluten Anfang (S. 48):

Der Anfang wird gemacht,
auch für uns,
das Ende dürfen wir nehmen

Wir sind Empfangende, können weder den Anfang machen noch uns selber ‚den Tod geben‘. Jacques Derridas Buchtitel Donner la mort (1999) steht in einem starken Kontrast zu dem Ende, das wir laut Benyoëtz entgegen-„nehmen“ dürfen. Wo aber, bei wem oder was, liegt dann die Initiative für das Allererste, das allem anderen vorausgeht? Nicht beim Menschen, soviel geht aus Benyoëtz’ Variationen der Kunde vom Anfang und vom Wort, das im Anfang war, hervor (S. 175):

„Im Anfang war das Wort“
und kein Dichter dahinter,
denk es, o Seele!

Hier nimmt sich der Dichter poetisch selbst zurück. Weder seine eigene Kreativität noch diejenige eines anderen Wortkünstlers in Menschengestalt war entscheidend für das allererste Wort. Es gebricht uns sogar an Vorstellungskraft angesichts dessen, was der Schöpfung des Alls vorausging (S. 53):

Im Anfang war das Wort:
Ließ es sich anhören,
ausmalen,
einatmen?

Ich lass die Sprache sprechen,
sie lässt mich denken,
ausgesprochen

Mein Leben erzählen,
den Straßen entlang,
bis die Stadt erbaut ist

Ich habe nichts zu sagen,
die Sprache sagte alles für mich,
mich selber mit

Man könnte hier den Eindruck bekommen, dass die Sprache selbst zum handelnden Subjekt wird, ist es doch die Sprache selbst, die spricht; der Dichter lässt sie sprechen, und sie lässt ihn denken. Hier herrscht die Mediopassivität, die zwischen Aktivität und Passivität schwebende Vermittlung eines Mediums, ohne welches das Sprechen für uns nicht möglich wäre. Trotz des menschlichen Anteils am Sprechen offenbart sich in der Schluss-Strophe, im Nichts-zu-sagen-Haben, dass nicht die Sprechenden den Inhalt des von ihnen Ausgesagten bestimmen, sondern die Sprache selbst.

Enden wir also am selben Ort wie der späte Heidegger, der in der sprechenden Sprache „das Haus des Seins“6 erkannte? Keineswegs! Anstatt auf der Grundlage einer autopoetischen Sprache eine gottlose Ontologie zu entwickeln, in der sich das Sein auf Kosten der Verantwortung zueinander sprechender, einander direkt adressierender Menschen selbstständig gemacht hat,7 hält Benyoëtz die Frage nach dem Wort- und Federführer offen. Er hält fest an der Suche nach dem Sprecher, der in der jeweiligen Situation das Wort, das auf ihn wartet, findet (S. 483):

Im Anfang war das Wort
und suchte seinen Sprecher

Für sich allein, „allein für sich“ sei das Wort im Anfang gewesen – „kein Wort, das mundet“ (ebd.). Darin liegt auch, dass es nicht ohne Weiteres auf Gott zurückgeführt werden darf (S. 285):

Im Anfang war das Wort:
Gott ist nicht selbstverständlich

Dennoch folgt Benyoëtz dem Gedankengang des Johannesevangeliums insoweit, dass er das Schöpferwort im Anfang, das Wort des absoluten Beginnens mit Gott identifiziert – mit einem des Wortes mächtigen Gott, der es selbst ausspricht, uns damit anspricht und genau dadurch unsere betende Antwort hervor-ruft (S. 255):

Im Anfang war das Wort
und Gott war das Wort,
das im Anfang war,
von ihm ausgesprochen

Das Gebet – der Einfall der Einfälle;
Glüheisen und Prüfstein;
das Ende der Gleichgültigkeit.
Es geht uns voraus,
während wir uns auf Gott vorbereiten

Bete leise, bete weise,
es betet mit dir,
der dein Gebet in dich senkt

Man beachte, dass der zum Gebet auffordernde Imperativ, der zunächst den Anschein erwecken mag, dass wir selbst es sind, die Gott antworten, in ein unpersönliches Mit-uns-Geschehen des Gebets mündet („es betet mit dir“), das erst ganz am Schluss demjenigen zugeschrieben wird, von dem unser Gebet seinen Ausgang nimmt, sofern er selbst es in uns „senkt“ und uns gewährt als „Einfall der Einfälle“.

An anderer Stelle wird ein Unterschied gemacht zwischen Gott und dem Wort, etwa wenn es heißt: „Ich bin darum, an Karl Kraus gemessen, / nur von einem leichten Pathos getragen. / Wird es gelegentlich schwerer, / dann kommt’s von Gott / und nicht vom Wort, / das im Anfang war / und von sich reden machte“ (S. 110). Aus einleuchtenden Gründen wird das anfängliche Wort nicht christologisch als inkarnierter Logos verstanden, sondern hebräisch als „der erste Ort / in einer zu schaffenden Welt“ (S. 191). Das johanneische Wort „im Anfang“ sei „für Gott zu wenig“ (S. 212), schreibt Benyoëtz, d. h. es hat keinen göttlichen Status. Oder doch? Auf S. 209 lesen wir:

Im Anfang war das Wort:
Das aussprechbare Jenseits

Wenn das Wort auch nicht selbst Gott ist, sondern nur sein Instrument, hat es nichtsdestotrotz metaphysische Qualitäten, sofern es uns über das Hier-und-Jetzt unserer irdischen Existenz hinausträgt und mit einer Welt in Verbindung bringt, die unsere Vorstellungskraft übersteigt.

Das Wort als transzendentes oder transzendierendes Agens, das wir uns zu eigen machen können, indem wir es aussprechen, wird Teil einer Sprachpragmatik, mit deren Hilfe wir die Welt verändern können. Aber was tun, wenn wir auch mit unseren Worten nicht weiterkommen? Oder wenn sich uns das anfängliche Wort so gründlich entzieht, dass es ganz und gar außer Reichweite bleibt? Man lese S. 589:

Es lässt sich weniger sagen
als tun

Im Anfang war das Wort,
am Ende liegt’s an uns

Hier wird nicht etwa einem Wittgenstein‘schen Schweigen über das, wovon man nicht sprechen kann, das Wort geredet.8 Im Gegenteil scheint es um die geeignete Aneignung jener Sprache zu gehen, die sich zwischen Anfang und Ende entfaltet (S. 12):

Im Anfang war das Wort
und es begann die Flucht des Endes

Doch auch wenn sich das Ende verflüchtigt, leben wir deshalb noch lange nicht endlos. Wir können uns der Endlichkeit nicht entledigen. Wenn wir aber wirklich Abschied von allen und allem nehmen wollen, können wir dies merkwürdigerweise nicht im Blick auf uns selbst tun, solange wir unserer eigenen Endlichkeit eingedenk sind und uns ihrer bewusst bleiben, denn das Bewusstsein bleibt sich selbst gegenwärtig, solange es existiert (S. 184):

Lass den Anfang sein,
es nimmt auch mit Deinem Ende
kein Ende

Ich verabschiede mich,
und kann von mir
nicht Abschied nehmen

Die eben zitierten Zeilen können auch auf die Lebens- und Schaffensgeschichte des Dichters bezogen werden, der in den letzten 25 Jahren ungefähr 25 ‚letzte‘ Bücher geschrieben hat, der sich immer wieder mit seinem ‚allerletzten‘ Buch verabschieden wollte, ohne mit dem Weiterschreiben aufhören zu können, so dass das Vollendenwollen des Werks bislang kein Ende genommen hat, sondern in immer neue, fruchtbare Schreibphasen übergegangen ist. Die Textproduktion geht weiter und beginnt doch immer wieder von vorne mit „Bereschit“, dem ersten Wort des Tanach, und somit bleibt der Dichter auf Hebräisch „im Anfang“ (S. 509):

Ob ich mit Bereschit beginne
oder ende,
ich bin immer am Anfang

Dies geschieht jedoch mit Seitenblick auf das griechische Pendant in Joh 1,1 im Blick auf einen Vers, der beinah zu einer Art Vexierbild für den um ihn Kreisenden geworden ist, siehe hierzu seine eigene Aussage auf S. 254:

Im Anfang war das Wort
wörtlich zu nehmen,
nicht wörtlich zu haben

Mit einem Satz ist man am Ende,
nicht am Anfang
[…]
Ist man mittendrin,
kann man den Anfang machen
und das Ende nehmen

Wörtlich genommen ist „das Wort“ gerade nicht zu haben, ist es doch in Form des ewigen Logos nicht anzueignen. Der Anfang, in dem das Wort war, ist genauso wenig zu haben. Das Ende dagegen erreichen wir mit einem „Satz“ – sei es, dass wir mehrere Worte zu einem Satz zusammenschmieden und somit das einzelne Wort hinter uns lassen, oder dass wir in dem Sinne einen Satz machen, dass wir zum Ende (voraus-)​springen wie zu einer Konklusion. Nur von der Mitte aus sind beide, der Anfang und das Ende, gleichermaßen ersichtlich. Aber sind sie dadurch auch gleichermaßen erreichbar? Dies ist nicht der Fall, denn im Takt damit, dass wir uns auf den Tod zubewegen, entfernen wir uns zunehmend vom Anfang, den wir im Sterben hinter uns zurücklassen (S. 568):

Liegt man im Sterben,
weiß man, wohin man gehört

Am Ende nehmen wir Abschied
vom Anfang,
der uns ein Leben lang
zu schaffen machte

Ganz abschaffen können wir den Gedanken des Anfangs aber selbst am Ende nicht. Unter der Überschrift „Wohin damit“ konstatiert der Dichter trocken (S. 618):

Im Anfang war das Wort,
sein Ende sind wir selbst

Wir ‚entsorgen‘ das Wort, das uns so viel Mühe bereitet hat, gewissermaßen selbst – zusammen mit uns, die wir laufend mehr oder weniger große Worte machen, aber eines Tages für immer schweigen werden. Seinen eigenen Tod hat Benyoëtz schon längst in Gedanken vorweggenommen. In einem Brief an Harald Weinrich vom 29.10.1981 beschreibt er folgenden Traum:

Ich sah mich zwischen zwei Sprachen aufgebahrt. Beide hielten sich auf genau dem gleichen Abstand von mir und klagten um mich. Keine rührte sich dabei und keine wagte, sich mir zu nähern. Nur die eine schien zu weinen. Der Traum wiederholte sich. Ich war nicht mehr auch Zuschauer, war nur der Aufgebahrte und durfte selbst die Augen aufschlagen und nach den Klagenden schauen. Ich war entsetzt, als ich in der Gestalt der Deutschen die Figur der von mir über alles geliebten Straßburger ‚Synagoga‘ erkannte.9

René Dausner deutet diesen Traum als „Zeugnis für eine innere Zerrissenheit, die Benyoëtz zwischen den beiden Sprachen Deutsch und Hebräisch situiert“.10 Dausner macht zudem darauf aufmerksam, dass das Ich zunächst als Zuschauer auftritt, das den eigenen Tod antizipiert und sich von den ihn umgebenden personifizierten Sprachen betrauert sieht,11 bis es ‚aufwacht‘ und als ‚lebender Toter‘ die deutsche Sprache mit Entsetzen als jüdisch erkennt. Als alter ego des Hebräischen, randvoll mit ihm und doch von ihm entfremdet.

Das Motiv des Totseins mitten unter den Lebenden wird in Himmelsstrich und Bodensatz dergestalt variiert, dass es in immer neuen Wendungen an die Phrase vom Anfang rückgebunden wird, wobei ständig zwischen der Hebräischen Bibel und dem griechischen ‚Neuen Testament‘ hin- und hergeschaut und die Adam-Christus-Typologie zugunsten des ‚ersten Testaments‘ und der Endgültigkeit seines spezifischen Anfangs modifiziert wird (S. 38):

Endgültig ist nur der Anfang

Das Beth ist ein Haus Gottes,
zuerst muss aber ein Garten
angelegt werden,
darin sich Adam verstecken kann

Bereschit ist die große Welt,
diesseits und jenseits;
Adam die kleine Welt,
Endschaft und Sprache

In die Leere gesprochen,
regt sich im Wort
seine Fülle

Endgültigkeit ist nur vom Ende her
zu prüfen

Der erste Buchstabe des hebräischen Alphabets, Alef, wird von Beth gefolgt – und dies ist auch das Wort fürs ‚Haus‘, das bei Benyoëtz nicht dem Sein, sondern Gott geweiht ist. „Bereschit“, im Anfang, war das, was größer ist, als unser kleiner Verstand und unsere begrenzte Sprache fassen kann, obwohl wir selbst darinnen waren, im Gan Eden, dem verlorenen Paradiesgarten, in dem Adam, der exemplarische Mensch, sich vor dem Gott, der nach ihm rief, versteckte, bevor sich das Paradies für die nicht auf Gott hören Wollenden verschloss (Genesis 2-3). Seine Erinnerung bleibt aber in der Sprache, in welcher das Paradies noch nachklingt und vorausweist auf das, was eines Tages – wenn die Zeit erfüllt ist – als ‚endgültiger‘ Neuanfang kommen und die alte Welt verwandeln wird. Dazu gehört ein eschatologischer Vorbehalt, denn wir sind noch nicht ‚am Ende‘, können daher die Prüfung der noch ausstehenden end-gültigen Erneuerung nicht vornehmen.

In seinem zur Lektüre empfohlenen Nachwort zum vorliegenden Band, welcher einem Brief des Autors zufolge die „Summa“ der Benyoëtz’schen Aphoristik enthält, hebt der Germanist, Kunsthistoriker und Professor emeritus Conrad Wiedemann, der im selben Jahr wie der Dichter geboren ist, den werkgeschichtlichen Kontext hervor, „der sich zunehmend mit dem Problem des Aufhörens, des Zurückblickens, des Resümierens und Inventurmachens“ befasse (S. 635). Wiedemann bemerkt ganz richtig, dass in Himmelsstrich und Bodensatz so gut wie alle Themen des Gesamtwerks zusammentreffen, beginnend „mit dem doppelten ‚Anfangs‘-Diktum aus Genesis und Johannes-Evangelium“ (S. 637) – d. h. Gen 1,1 („Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde“) und Joh 1,1 („Im Anfang war das Wort“) – und fortsetzend „mit den Themen Glaube/Zweifel, Freiheit, Beten, Shoah, deutsch-jüdische Literatur, Aphoristik, Gedächtnis/Erinnerung, Brief, Zitat, Kritik/Selbstkritik, Liebe und Humor, um nur die auffälligsten zu nennen“ (S. 637f.). Das Diktum vom Anfang, jüdisch wie christlich, ist allerdings nicht nur am Anfang präsent, sondern zieht mit den Wortzügen durch das Buch bis zu seinem Ende (z. B. S. 16, 36, 46, 579). Himmelsstrich und Bodensatz klingt auch nicht nur „mit einer poetischen ‚ars moriendi‘ aus“ (S. 636), sondern ist zur Gänze von ihr durchzogen.

Sowohl das der bibliophilen Edition beigelegte Buchzeichen von Metavel als auch das Faltblatt mit Briefauszügen zur „Buchwerdung“ aus Anlass des 85. Geburtstags des Dichters zeugen vom vergeblichen Versuch, das letzte Wort zu sagen, was Hansjörg Quaderer in seinem Brief vom 28.12.2021 als „maximalen Erfolg“ deutet. Das praktizierte Futurum exaktum erscheint als „Lebens- und Denkform“ dessen, der seit Jahren sein letztes Buch schreibt und es irgendwann „endlich geschrieben haben“ wird, denn „ultima verba haben ihre Konsequenz“. Der Dichter antwortete Quaderer am selben Tag, er habe seine „immerletzten Bücher“ bereits geschrieben und veröffentlicht, es bleibe dies „allesinallem“. Himmelsstrich und Bodensatz werde das letzte deutsche Buch von ihm sein. Dieses Bekenntnis verleiht dem Buch noch mehr Gewicht, als es ohnehin schon hat.

Werner Helmich schrieb am 18. April 2022, Himmelsstrich und Bodensatz sei „die Spannweite einer Lebens- und Werkbilanz, in der wenig erzählt und viel gedacht wird“ (in grellem Widerspruch zum goldenen Schriftzug auf dem Buchrücken) – verfasst in der vertrauten „Mischform aus Aphorismen, Gedankenlyrik und Zitaten“, „ein Fazit aus lauter Facetten, in denen vieles aufleuchtet“, am Ende „gar das Phantasma eines Abschieds von der deutschen Sprache.“ Wie Walter Methlagls Kommentar zu Metavels Miniaturen vorschlägt, ist das Narrative nicht so sehr beim Jubilar Elazar, sondern vielmehr im Werk seiner Frau Metavel alias Renée Koppel zu finden: „Sie geht mit Mitteln der Kabbala ans Werk und wendet eine unglaubliche Geduld und Kleinarbeit auf; sie kommt ins Geschichtenerzählen“.

Sylke Kaufmann betont im Begleitheft zur Mappe mit Metavels sorgfältig gestrichelten und gepünktelten Miniaturen die Emotionen und Assoziationen, die von den Bildern Metavels geweckt werden, welche voller „Zartheit und Schönheit“ sind (S. 22) und den Zugang „zu einem geheimnisvollen Kosmos“ eröffnen (S. 23). Die international bekannte Malerin und Kalligraphin widmet sich, genau wie ihr Mann, vornehmlich biblischen Themen, beispielsweise dem Buch Jona (1986) und Qohelet (2005), doch ist ihr Universum, das sich in leuchtenden Farben und filigranen Formen Ausdruck verleiht, darüber hinaus auch von der Mystik geprägt. Es ist nicht nur von märchenhaften Blumen und Tieren, Fabelwesen und Fantasielandschaften bewohnt und beseelt, sondern auch von Engeln, himmlischen Boten und Helfern, wie u. a. ihr Buch der Engel (2020) zeigt.

Die Engel waren freilich schon viel früher zugegen. Im Laufe der Jahre flogen sie immer wieder herzu und wurden zusammen mit Elazars Aphorismen als Zugabe geschickt, aber auch auf Karten zu einem neuen Jahr. In einem denkwürdigen Dialog beim Besuch in meiner damaligen Christianshavner Wohnung sagte Metavel am 5.9.2012 den unvergesslichen Satz: „La peinture est ma prière“, zu Deutsch: „Meine Malerei ist mein Gebet.“ Ich hatte für ihren Mann eine Dichterlesung in Kopenhagen organisiert, und schon damals kam der Glaube für ihn nur zusammen mit dem Zweifel zur Sprache.12 Metavels malerisches Gebet dagegen verbindet den Glauben mit Simone Weils attente de Dieu, dem geduldigen, aufmerksamen Warten auf Gott. Ihre Malerei hat ihre ganz eigene, lebensfrohe ‚Stimme‘, die zwar weniger skeptisch, deswegen aber nicht weniger ‚weise‘ ist als die Stimme des Dichters. Sie ‚spricht‘ von der Dankbarkeit für das uns Geschenkte, der Liebe zu den Mitgeschöpfen und der Hoffnung auf ein gutes Ende.

Kaufmann hat ganz Recht, wenn sie den Zusammenhang der „Wort- und Bildkunst“ des Ehepaars hervorhebt, die einander „so ernsthaft wie spielerisch […] ergänzen, ohne dass die Malerei dienend das Wort illustriert“. Vielmehr seien „beide Medien gleichberechtigt“ und „fügen sich gegenseitig neue Bedeutungsebenen hinzu“ (S. 8). Daraus entstanden sind mehrere Gesamtkunstwerke – wie letztens Himmelsstrich und Bodensatz. Die meisten der dem Buch beigelegten Aquarelle entstanden zwischen 2020 und 2022 und sind mit französischen Titeln versehen.

Die auf der Vorderseite abgebildete Miniatur heißt „la feuille et le papillon“. Das Schmetterlingsmotiv steht hier nicht für die Leichtigkeit des Seins; „das welke Blatt und die Erdtöne weisen dagegen auf die Schwere jeder irdischen Existenz“, schreibt Kaufmann über das Stillleben (S. 12). Sollen wir die Blume und den Schmetterling demnach als vanitas-Symbole verstehen, die uns an die eigene Vergänglichkeit erinnern, als ein gemaltes memento mori? Sicher auch. Aber nicht nur – entpuppt sich der Schmetterling doch als Verwandlungskünstler, der das Ende immer wieder mit einem neuen Anfang verbindet.

Wie der Name schon sagt, enthält das Buch sowohl den ‚Satz‘ als auch den ‚Strich‘. In Himmelsstrich und Bodensatz verbünden sich die Poesie in der Form aphoristischer EinSätze und die visuelle Kunst in der Form hauchdünner Striche und bunter Punkte zu einer gemeinsamen Botschaft, die all das betrifft, was zwischen Himmel und Erde leibt und lebt und schwebt. Und manches muss auch in der Schwebe bleiben dürfen.

Das (mehr oder weniger) ‚abschließende‘, aber ganz gewiss neue Horizonte eröffnende opus magnum von Elazar Benyöetz und Metavel ist grandios, auch und gerade in der kleinteiligen, minimalistischen Form, in welche die beiden Künstler ihr Lebenswerk gefasst haben. Ich wünsche ihnen, dass sie noch lange nicht mit dem längst in Angriff genommenen Ende ‚fertig‘ werden, sondern nicht aufhören, jeden Tag neu nach dem unauffindbaren Anfang zu suchen!

Anmerkungen

  1. Dieser festliche Anlass wurde von Judaica mit dem von Anna Rosa Schlechter und mir herausgegebenen interdisziplinären Themenschwerpunkt BUCHSTABIL: Von Büchern und Menschen. Zum 85. Geburtstag von Elazar Benyoëtz (2022) begangen, abrufbar unter https://judaica.ch/thematic-section-buchstabil.

  2. Benyoëtz, Finden macht das Suchen leichter, 45.

  3. Siehe hierzu Dausner, Schreiben wie ein Toter, 117.

  4. Siehe hierzu die Datenbank Archiv Bibliographia Judaica – Deutschsprachiges Judentum Online: Bio-bibliographische Sammlung, 18.–20. Jh. https://doi.org/10.1515/abj mit einem Open Access-Begleitband hg. von Dieter Burdorf.

  5. Spicker, Der deutsche Aphorismus im 20. Jahrhundert, 787, 806.

  6. Heidegger, „Brief über den ‚Humanismus‘“, 313.

  7. Siehe hierzu die Kritik Martin Bubers in seinem Vortrag „Das Wort, das gesprochen wird“; siehe auch Biemann, „Kommentar“; Siegfried, Abkehr vom Subjekt; Mendes-Flohr, „Martin Buber and Martin Heidegger in Dialogue“; Welz, „Wahrhaftigkeit zwischen aletheia und emet“.

  8. Wittgenstein, Tractatus logico-philosophicus, § 7.

  9. Benyoëtz, Treffpunkt Scheideweg, 162. – Weitere Briefe finden sich in Welz, hg., „Freundschaft um einen Satz herum: ‚Alle Siege werden davongetragen‘“.

  10. Dausner, Schreiben wie ein Toter, 117.

  11. Dausner, Schreiben wie ein Toter, 118.

  12. Vgl. hierzu meine Beiträge „Der Zweifel ist ein Abweichen, kein Ausweichen“ und „Elazar Benyoëtz, Margarete Susman und das Hiobproblem“.

Literatur

Archiv Bibliographia Judaica – Deutschsprachiges Judentum Online: Bio-bibliographische Sammlung, 18.–20. Jh. De Gruyter Oldenbourg: 2021. https://doi.org/10.1515/abj.

Benyoëtz, Elazar. Finden macht das Suchen leichter. München: Hanser, 2004.

Benyoëtz, Elazar. Treffpunkt Scheideweg, München: Hanser, 1990.

Biemann, Asher. „Kommentar“. In Martin Buber Werkausgabe, Bd. 6: Sprachphilosophische Schriften, 149-186.Gütersloh: Gütersloher Verlagshaus, 2003.

Buber, Martin. „Das Wort, das gesprochen wird“. In Martin Buber Werkausgabe, Bd. 6: Sprachphilosophische Schriften, 125-137. Gütersloh: Gütersloher Verlagshaus, 2003.

Burdorf, Dieter, hg. Archiv Bibliographia Judaica – Deutschsprachiges Judentum Online. Historische Kontexte und Einführung in die Datenbank. Berlin: De Gruyter Oldenbourg, 2022, https://doi.org/10.1515/9783110785302.

Dausner, René. Schreiben wie ein Toter: Poetologisch-theologische Analysen zum deutschsprachigen Werk des israelisch-jüdischen Dichters Elazar Benyoëtz. Paderborn: Schöningh, 2007.

Heidegger, Martin. „Brief über den ‚Humanismus‘“. In Martin Heidegger Gesamtausgabe, Bd. 9, Wegmarken, 313–364. 2. Aufl. Frankfurt am Main: Klostermann, 1996.

Mendes-Flohr, Paul. „Martin Buber and Martin Heidegger in Dialogue“. The Journal of Religion 94 (2014): 2–25.

Schlechter, Anna Rosa und Claudia Welz, hg. BUCHSTABIL: Von Büchern und Menschen. Zum 85. Geburtstag von Elazar Benyoëtz. Themenschwerpunkt, Judaica: Neue digitale Folge 3 (2022), https://judaica.ch/thematic-section-buchstabil.

Siegfried, Meike. Abkehr vom Subjekt. Zum Sprachdenken bei Heidegger und Buber, Freiburg: Alber, 2010.

Spicker, Friedemann. Der deutsche Aphorismus im 20. Jahrhundert: Spiel, Bild, Erkenntnis, Tübingen: Niemeyer, 2004.

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